Das hätte aus Sicht Oberbrechens auch schief gehen können! Dank einer guten Moral und deutlichen Steigerung in Hälfte zwei und dem „dreifachen Grund“ konnte die TSG das Spiel in Unterzahl noch drehen.

In Hälfte eins konnte man erkennen, dass die Heimelf das Spiel gegen den vermeintlich schwachen Gegner vom vorletzten Tabellenplatz zu leicht nahm. Man hätte aber eigentlich durch das Runkel-Ergebnis vom letzten Spieltag („nur“ 2:3 gegen den Tabellenzweiten Wirbelau/Schupbach) gewarnt sein müssen. Runkel spielte keinesfalls wie ein Tabellenvorletzter und auch viel besser als im Hinspiel. So kam es wie es kommen musste. Einen Foulelfmeter, verursacht von Münkel und Kremer, konnte Münkel noch halten. Doch im direkten Gegenzug, nachdem der Ball im Vorwärtsgang leichtfertig vertändelt worden war, zog Erik Müller aus 20 Metern ab und traf ins Eck zum 0:1 (23.). Das verschärfte die Nervosität bei Oberbrechen zusätzlich und man lieferte bis zur Pause einen regelrechten Grottenkick ab. Zu allem Überfluss sah Böhm auch noch den roten Karton (30.) – berechtigt nach einem groben Foul, er konnte den Ball nicht erreichen sondern traf nur den Gegner.

Doch dank eines Aufbäumens in Hälfte zwei und drei Mal Grund kam es noch zu einem positiven Ausgang für die TSG. Zunächst egalisierte der Spielertrainer per schönem Freistoß in den Winkel die Gästeführung (55.). Dann wurde er vom guten Patrick Deisel im 16er angespielt und spitzelte das Leder unter Schäfer hindurch zur Führung ins Tor (60.). Und fünf Minuten später erhöhte er sogar nach schönem Zuspiel von Bucak noch auf 3:1 (65.). Danach hielt man den Ball in den eigenen Reihen. Gästekapitän Janosch Mück konnte in der 84. Minute nochmal verkürzen, als er per Alleingang an der Torauslinie entlang in den 16er eindrang und ins kurze Eck volstreckte. Doch am Heimsieg änderte dies nichts mehr.

So ging das gerade nochmal gut für die TSG. Mit einer Niederlage wäre der Sieg gegen den direkten Konkurrenten SG Nord aus der Vorwoche nichts wert gewesen. So kann man punktemäßig gut gerüstet in die kommenden schweren Aufgaben gegen weitere Topteams gehen. Leistungsmäßig jedoch muss man sich deutlich steigern, zumindest ein Kick wie in Hälfte eins sollte man sich tunlichst keinesfalls mehr erlauben.

TSG Oberbrechen II: Münkel – Knapp – Möbs – Zimmermann – Bender – Schneider – Kremer – Böhm – Deisel – Bucak – Grund (Lanzel ETW – Krämer – Rudloff – Lbabide)

FSG Runkel II: Schäfer – Gertz – Müller – Isufi – Weckert – Mück – Hofmann – Behr – Gross – Schlosser – Traut (Merkel)

Tore: 0:1 (23.) Müller; 1:1 (55.), 2:1 (60.), 3:1 (65.) Grund; 3:2 (84.) Mück)

Schiedsrichter: Mehmet Kaya (Weilburg)

Zuschauer: 20