TSG Oberbrechen – FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach 5:5 (0:4)

Dem neutralen Zuschauer wurde im Testspiel auf dem Kunstrasen in Oberbrechen zwischen der heimischen TSG und dem Kreisoberliga-Gast aus Weilnau, Weilrod und Steinfischbach einiges geboten. Ist man Anhänger der TSG, so kann man durchaus von einem Tag-Nacht-Unterschied der beiden Halbzeiten sprechen.

In Halbzeit eins hatte Münkel nach einer guten halben Stunde bereits vier Mal hinter sich greifen müssen. Waren die ersten fünf Minuten noch ausgeglichen, so gewann die FSG danach mehr und mehr die Oberhand. Das 1:0 in der 11. Minute war ein Standard von der Strafraumgrenze. Eder nahm sich von halbrechts ein Herz und schloss trocken durch die Mauer ins lange Eck ab. Aus unterschiedlichen Gründen wirkte die Defensive der TSG bei den nächsten beiden Treffern nicht auf Höhe des Geschehens. Einen scharfen Pass von rechts kann zunächst Presle am Fünfer direkt ins lange Eck abschließen – 0:2 (13.). Zehn Minuten später wurde der Ball nur halbherzig aus dem 16er in die Mitte geklärt und Hofmann wurde aus 20 Metern zum dankbaren Abnehmer. Sein Schlenzer landet unhaltbar im linken Eck – 0:3 (22.). Das 0:4 (33.) war ein abgefälschter Schuss aus 18 Metern von Weldert.

In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte merkte man bereits, dass die TSG das nicht auf sich sitzen lassen wollte und keinesfalls das Ding schon abgeschenkt hatte. In der 39. Minute hatte Michel eine gute Gelegenheit, als er zentral aus sieben Metern abschließen konnte. Gundermann im Tor der Gäste konnte diese Gelegenheit jedoch noch vereiteln.

In Durchgang zwei zeigte sich dann ein komplett anderes Bild. Mit drei frischen Leuten – unter anderem war Libero Schönbach eingewechselt worden und verlieh der Abwehr eine andere Stabilität – spielte man wie ausgewechselt. Zum 1:4 (47.) musste noch ein Elfmeter herhalten, Leimpek verwandelte sicher. Doch danach reihte sich zeitweise Chance an Chance. Schmitt hatte eine Großchance, als er alleine vor Gundermann auftauchte (49.), doch letzterer stand erneut im eins gegen eins seinen Mann. Eine schöne Kombination, an deren Ende Kaiser auf Michel passte, schloss der Coach aus kurzer Distanz direkt ins lange Eck ab – 2:4 (62.). Leimpek war in der 66. Minute nicht zu stoppen, ließ im 16er einen Gegenspieler alt aussehen und schlenzte ins lange Eck zum 3:4. Derselbe Torschütze staubte zwei Minuten später zum hochverdienten Ausgleich ab, nachdem der Gästetorwart einen strammen Freistoß aus gut und gerne 35 Metern von Reifenberg nur kurz in die Mitte abwehren konnte. Von den Gästen war bis hierhin in Hälfte zwei nichts zu sehen. Oberbrechen hatte sich beachtlich zurück gekämpft und gespielt. Nach einem Freistoß hielt dann aber Weldert am langen Pfosten den Fuß hin und traf überraschend zur erneuten Führung für die Gäste (79.). Doch Oberbrechen steckte erneut nicht auf. Mit dem Schlusspfiff nahm Lukas Schuhmacher aus 20 Metern einen Klärungsversuch nach einer Ecke per Dropkick, der Ball landete unhaltbar im Winkel.

Oberbrechen hätte heute aufgrund der zweiten Hälfte auch einen Sieg verdient gehabt. Erneut zeigte man gegen einen klassenhöheren Gegner eine starke Leistung. Das sich-zurück-fighten und das Zusammenstehen im Team nach einem hohen Pausenrückstand spricht Bände und zeigt, dass es derzeit einfach passt in Oberbrechen. Nächsten Sonntag kommt mit dem SV Elz, vierter der KOL, der nächste große Prüfstein zum Test. Doch auch davor muss man sich keinesfalls verstecken.

TSG Oberbrechen: Münkel – Rudloff – Kaiser – Weyl – Bucak – Michel – Kremer – Al Mohammad – Leimpek – Schuhmacher – Reifenberg (Lanzel ETW – Schneider – Schmitt – Schönbach)

FSG W/W/S: Gundermann – Gellrich – Dietrich – Kaul – Stockbauer – Heilhecker – Eder – Presle – Schwieder – Weldert – Hofmann (Demiröz – Amiri – Krieger – Direk – Wanzke)

Tore:

FSG W/W/S: 0:1 (11.) Eder; 0:2 (13.) Presle; 0:3 (22.) Hofmann; 0:4 (33.) und 4:5 (79.) Weldert;

TSG Oberbrechen: 1:4 (47.), 3:4 (66.) und 4:4 (68.) Leimpek; 2:4 (62.) Michel; 5:5 (90.) Schuhmacher

Schiedsrichter: Rainer Simon

Zuschauer: 40