Riesen Comeback gegen den TuS Frickhofen!

NEVER GIVE UP!

So oder so ähnlich kann man die Einstellung und die Mentalität zusammenfassen, die die Spieler der 1. Mannschaft im Spiel gegen den TuS Frickhofen an den Tag legten.

Nach der bitteren aber vor allem auch verdienten Niederlage gegen den SC Offheim am Freitagabend wollten die Mannen von Coach Schraut heute eine deutliche Reaktion zeigen. Mit dem TuS Frickhofen, von zahlreichen Vereinen als Aufstiegskandidat Nummer 1 genannt, stand ein wahrer Hochkaräter auf dem Plan. Die Gäste haben bisher einen Start in die Saison hingelegt, die wohl nicht den Erwartungen der Konkurrenz entspricht. Die fußballerische Klasse des TuS lässt sich jedoch in den ersten 30 gespielten Minuten bestaunen und zeigt deutlich, wozu diese Mannschaft in der Lage ist und sein wird!

Rollen wir die Geschehnisse jedoch wieder nach und nach auf:

Die Vorbereitung und die letzten Wochen machten deutlich, dass es Jonas Kremer gelungen ist nach einem großen Schritt im letzten Jahr, sein Können weiter auszubauen, so war er es, der nach wenigen Minuten die Führung für die TSG auf dem Fuß hatte. Am 11er Punkt nimmt er einen Ball volley, sein Schuss wird jedoch von Cem Ertrogul, der heute mehrmals sein Können bewies, glänzend pariert. Zehn Minuten waren vergangen, da gingen die Gäste durch Philipp Röder in Führung. Eine Flanke, kommend von links, verfrachtet er mit der Stirn über Münkel hinweg ins lange Toreck. Keine zwei Minuten später schepperte es so richtig am Brecher Querbalken, als ein TuS Akteur nur die Latte anvisiert. Riesen Glück auf Seiten der Heimelf!

Der Querbalken diente als Wecker für die TSG, sodass im Gegenzug Oskar Heldt in Szene gesetzt wird. Auf weiter Flur wird er im letzten Moment von der TuS Hintermannschaft gebremst und scheitert mit seinem Schuss an Ertrogul. Die Gäste dagegen zeigten nach 28 Minuten ein zweites Mal, dass sie wahre Kopfballungeheuer dabeihaben. Nachdem Florian Münkel einen Ball nicht über die Latte gelenkt bekommt, ist Can Cakal zur Stelle und netzt zum 0:2 ein. Der Moment des Führungsausbaus diente gleichzeitig als Wendepunkt des Spiels. Von nun an war die Heimmannschaft präsent, die Gäste dagegen wogen sich zu sehr in Sicherheit und gaben das bis dahin sicher geglaubte Spiel komplett aus der Hand. Es folgte eine Demonstration von Wille, Kampfbereitschaft und absolutem Siegeshunger, der in einem für jeden Zuschauer attraktivem Comeback endete.

Steve Hönscher, Pechvogel des Tages, musste den Platz in der 34. Minute verletzungsbedingt räumen. Für den Ackerer vom Dienst betrat Hamudi al Mohammad das Feld, der im Laufe des Spiels zum tragischen Helden mutierte, dazu jedoch später mehr. Minute 38 wurde geprägt von Jonas Kremer, der einen Schuss haarscharf über den Winkel auf das Tornetz beförderte, wenige Minuten später präsentiert uns al Mohammad seine Anwesenheit auf dem Platz und verfehlt das lange Toreck knapp.

Schiedsrichter Kalyoncu wollte schon zum Pausentee bitten, da bringt der wiedererstarkte Schmitt eine Hereingabe durch den 16er an den Fuß von al Mohammad, der am langen Pfosten lediglich einschieben muss. Während die TuS Akteure noch Abseits reklamierten, ging es für die Gelb-Schwarzen zur Halbzeitansprache. Zu gerne wird von psychologisch wichtigen Zeitpunkten im Fußball gesprochen, solch einen erlebten die Zuschauer soeben auf dem Oberbrechener Kunstrasen.

Die Gäste aus Frickhofen schafften es nach der Halbzeit nicht an ihre sehr starke erste halbe Stunde anzuknüpfen, die TSG dagegen zeigte sich wie verwandelt und voller Wille, das Spiel zu drehen. Die größte Chance das Comeback zu verhindern hatten die Mannen in grün und weiß in der 47 Minute als sich Florian Münkel einen Schuss aus 16 Metern sicher schnappen kann. Auf der Gegenseite bringt unser Hamudi, der das Spiel seit seiner Einwechslung sichtlich bereicherte, die Zuschauer zum Jubeln. Diese hatten allerdings nicht mitbekommen, dass der Ball vorher im Toraus war und es dementsprechend mit Abstoß für Ertrogul weiterging. Kurze Zeit später wieder Wirbelwind Hamudi mit der Chance, aber erneut heißt der Sieger Ertrogul. Bärenstark! Der ein oder andere wollte schon zum Jubeln ansetzen und „Kiste!“ brüllen, während Heldt den Ball in der Mitte jedoch nicht an den Scheitel bekommt. Pascal Schmitt gelang es den Puls der Zuschauer auf das Maximum zu bringen, als er das Runde aus kurzer Distanz zu lange am Fuß behält und sein Schuss im Verbund geblockt wird.

Es schien beinahe unmöglich den Frickhofer Abwehrblock in Kombination mit Ertrogul zu überwinden, bis schließlich die 63. Minute anbrach. Der bisher schon viel genannte Hamudi al Mohammad lässt Gegenspieler Niklas Rhein hinter sich und tankt sich durch in den 16er. Seine Ablage in den Rückraum findet Jonas Kremer, der eine Kopie seines Treffers gegen Waldbrunn anfertigt. Unten rechts, perfekt ins Eck! Bruder und Kapitän Tobias zeigte sich sichtlich stolz über den mittlerweile mehr als verdienten Ausgleich. Der Jubel fiel jedoch nicht allzu lange aus. Heldt schnappte sich den Ball und es ging schnell zum Anstoßpunkt. Jeder Spieler wollte jetzt die 3 Punkte. Hamudi hätte kurz nach Wiederanpfiff seinen Tag vergolden können und nach einem feinen Solo bis in den 5er seinen Doppelpack schnüren können, doch es schien so, als hätte sein Kopf ihn in diesem Moment einen Streich gespielt. Das Duell al Mohammad gegen Ertrogul ging erneut an den TuS Schlussmann, nahm jedoch noch kein Ende.

Die letzten 20 Minuten brachen an… Pascal Schmitt, dessen Hereingabe al Mohammad findet erweist sich als Flaschenöffner für den verdienten Führungstreffer. Dem Duell gegen Ertrogul ausgewichen, legt er den Ball in die Mitte auf Neuzugang Oskar Heldt, der die Pille in Knipser-Manier über die Linie befördert. Da waren sie nun, die berechtigen „Kiste!“-Rufer.

Wenige Minuten später wurde Hamudi al Mohammad nach einem selbsterzielten Tor und zwei Vorlagen zum tragischen Held. Aufgrund einer vermeidbaren Aktion muss er den Platz sichtlich gefrustet per Ampelkarte verlassen. Seine heutige Leistung schmälert dies keinesfalls. Die Kollegen auf dem Platz schafften es folglich die zehnminütige Unterzahl über die Zeit zu bringen und konnten sich einem letzten Aufbäumen der Gäste gekonnt entgegenstellen. Während dem ein oder anderen vor Aufregung wohl beinahe das Bier aus der Hand flutschte, beendete Kalyoncu die Partie.

Was nach 30 Minuten niemand für möglich hielt, ließ zahlreiche Zuschauer mit großer Freude jubeln bzw. wenige gefrustet die Heimreise antreten. Die TSG bewies heute große Kämpfermentalität und kommt nach einem 0:2 Rückstand, sehenswert zu 3 Punkten!

Schluss, Ende, Aus! Was für ein Krimi! Was für ein Spiel!