Tor-Feuerwerk zum Brecher-Derby!

Brechen ist wieder GELB!

Vorab: Heute wird es etwas länger. Nehmt euch gute 15 Minuten Zeit, genießt den Artikel und lehnt euch zurück beim Highlights-Zusammenschnitt in dem uns leider das 5. Tor fehlt.

Doppelspieltag auf dem Oberbrechener Kunstrasen. Zu Gast der FCA Niederbrechen. 2 Jahre haben sich die Fußballer und Anhänger der TSG Oberbrechen, bestimmt auch der FCA Niederbrechen, auf diesen Spieltag gefreut. „Endlich wieder das Brecher-Derby spielen“, nicht nur eine Motivation am frühen Sonntagmorgen, nein nein! Diese Motivation trieb die Mannschaft bereits im letzten Jahr in der Kreisliga A an!

„Die Sehnsucht nach dem Spiel des Jahres“

Wie fangen wir an? Die Berichterstattung mit dem Anpfiff des Spiels der Heimbel zu beginnen wäre fatal, denn das Derby begann in den Köpfen der Spieler schon viel früher. Für einige bereits am Sonntagabend, nachdem man das bittere 1:1 gegen den SV Elz verarbeitet hatte, für andere spätestens am Dienstagabend, als Coach Alex Schraut die Spieler zur Trainingsbegrüßung auf diese geile anstehende Aufgabe verwies und den Derbymodus in Betrieb setzte.

Diese Trainingswoche war anders, gewohnt gut, aber anders. Der gewohnt große Spaßfaktor wurde durch eine außergewöhnlich hohe Konzentration ergänzt und mit einem hohen Fokus auf das Wochenende abgerundet. Die Zweikämpfe im Training waren hart, aber fair und der Wille der Spieler als auch der Torhüter zeigte sich im Torabschluss. Starke Buden oder starke Paraden, etwas anderes sollte es nicht geben.

Während die ersten Spieler die Anspannung bereits am späten Samstagabend spürten, kam sie spätestens am Sonntagmorgen bei dem letzten Akteur am Frühstückstisch an. Die Sehnsucht nach diesem Spiel machte sich bereits im kleinen Derby bei der Heimbel bemerkbar. An die 100 Zuschauer bei einer Kreisliga B Partie, das hatten wir lange nicht. Diesen Zuspruch haben sich die Jungs der Heimbel allerdings verdient und es wird ihrer aktuellen Leistung gerecht. Spätestens jetzt sollte der ein oder andere Angst haben, dass er am Ende keinen Platz mehr bekommt, denn die Höchstzahl von 250 Zuschauern sollte um Haaresbreite erreicht werden. Besonderes Schmankerl: Für die Zuschauer lag heute zum ersten Mal in diesem Jahr ein Stadionheft am Eingang aus. Dieses wird nun jeden Monat zum ersten Heimspieltag kostenlos am Eingang des Sportplatzes für jeden Zuschauer bereitliegen.

Beginnen wir nun mit dem kleinen Derby:

TSG Oberbrechen II – FCA Niederbrechen II 2:2 (1:2)

Die Gäste des FCA Niederbrechen II, vor der Saison selbst von uns als Titelkandidat auserkoren, begannen schwungvoll und übernahmen früh das Spielgeschehen. Die erste nennenswerte Aktion des Spiels begann mit einem Nackenschlag für die Heimbel. Defensivroutinier Fabian Schönbach musste den Platz früh aufgrund einer Verletzung verlassen. Wir wünschen ihm auch auf diesem Weg gute Besserung! Für ihn kam Constantin Schraut ins Spiel, den wir herzlich auf dem Platz begrüßen wollen. Dieser Einsatz ist sein erster, nach einer langjährigen Pause und zahlreichen schweren Verletzung. Cons gelang es schnell sich ins Spiel einzufinden und Ruhe auszustrahlen. Zusammen mit Erik „Sugar“ Eufinger hielt man die Schotten dicht und verteidigte gut gegen anlaufende Gäste. Der schnelle Offensivallrounder Torben Feiler tauchte in Minute 20 allein vor Schlussmann Lanzel auf, scheiterte allerdings am ausgefahren Bein. Philipp Kremer schloss sich wenig später an. Tobias Kasteleiner hatte bis dato einen ruhigen Tag im Tor der Gäste.

34 Minuten waren verstrichen als der soeben noch gescheiterte Philip Kremer vor dem Tor der TSG auftaucht und per Volleyabnahme aus kurzer Distanz einhämmerte. Das 0:1 für den FCA schien bis hierhin verdient und spiegelte den Spielverlauf wider. Die TSG schien nun jedoch etwas besser im Spiel. Der stets gut agierende Bene Pötz blieb häufig in der Niederbrecher Hintermannschaft hängen. Lukas Schneider, heute als Kapitän auf dem Feld, schloss sich an. Ein Freistoß aus der eigenen Hälfte, ausgeführt durch Erik Eufinger sollte für Verwunderung sorgen, denn plötzlich entschied Schiedsrichter Hofmann zur Verwunderung vieler auf Strafstoß für die TSG. Grund: Ein Handspiel. Marius Schneider dagegen schwor den Ball lediglich an den Allerwertesten bekommen zu haben. Steve Hönscher ließ sich von der Verwirrung nicht aus der Ruhe bringen und blieb in der 42. Minute vom Punkt eiskalt. 1:1! Wer nun dachte, dass die Verwirrung rund um das Thema Elfmeter ein Ende haben sollte, der wurde in Minute 44 des besseren belehrt. Dieses Mal sollte der Oberbrecher Außenbahnspieler Kevin Kremer als Übeltäter identifiziert werden. Nach einem alltäglichen Pressschlag bleibt Philipp Kremer am Boden liegen. In diesem Fall verstand die Heimbel, allem voran KK die Welt nicht mehr. Torben Feiler schien dies sichtlich egal zu sein, denn er verwandelte sicher zur 1:2 Pausenführung für den FCA.

Die in Halbzeit eins gut agierenden Gäste nahmen nach der Pause das komplette Tempo aus ihrem Spiel, sodass die TSG nun leicht das Spielgeschehen bestimmte. Torraumszenen blieben jedoch Mangelware, da sich die meiste Zeit des Spiels im Mittelfeld abspielte. Zwei Elfmeter bereits im Nacken, zeigte Schiedsrichter Hofmann nach 72 Minuten erneut auf den Punkt. In anderen Spielen würde diese Entscheidung wohl für Aufregung sorgen, in diesem Spiel schien sie noch die griffigste zu sein. Übeltäter Sebastian Schmitt mutierte zum Torwart und spielte den Ball glasklar mit der Hand. Weniger glasklar war ob er sich dabei im 16er des FCA befand. Besser positionierte Zuschauer beantworteten uns diese Frage im Stile eines Bräutigams und sagten „Ja“!

Der treffsichere Hönscher bewies auch im zweiten Anlauf des Tages Zielsicherheit und netzte zum erneuten Ausgleich. Außer einem Platzverweis an Jens Ludwig hatten die Zuschauer im Anschluss nichts mehr zu bestaunen. Erwähnenswert bleibt letztendlich die Robustheit von Lukas Schneider, der gegen Ende des Spiels nahezu im Minutentakt aus den Schuhen getackelt wurde und nach Spielende schonmal die Nummer von Marie Effelberger wählen konnte.

TSG Oberbrechen II: Lanzel – K.Kremer – Eufinger – Lorse – Schönbach – Bauer – Eckert – Schneider – Al Mohammad – B. Pötz – Hönscher (Stricker – Schraut – Knapp – M. Pötz – Böhm – Schmitt – Bucak)

FCA Niederbrechen II: Kasteleiner – Stillger – Zenz – M. Schneider – Schmid – Roth – Kremer – Ludwig – Flögel – Breser – Feiler (F. Schneider – Stein – Lasser)

Tore: 0:1 Philipp Kremer (34.); 1:1 Steve Hönscher (42.); 1:2 Torben Feiler (44.); 2:2 Steve Hönscher (72.)

Schiedsrichter: Holger Hofmann

Zuschauer: 90

So… Nun einmal durchatmen, Kaffee trinken, Toilettengang oder oder oder…. Es geht weiter mit dem großen Brecher-Derby:

TSG Oberbrechen – FCA Niederbrechen 5:2 (1:1)

Mittlerweile ist es 15:40. Der heutige Schiedsrichter der Partie Benjamin Rauschenberg war etwas spät dran, die Gründe sind uns nicht bekannt, ist aber auch egal, denn trotz Verspätung legte er einen souveränen Auftritt über 90 Minuten mit einer klaren Linie hin, die für jeden Zuschauer erkennbar und nachvollziehbar war. Soviel vorab.

Die erste Halbzeit, das muss man so sagen, war im Vergleich zu dem was in Halbzeit zwei folgen sollte, doch recht ereignisarm. Aber was heißt schon ereignisarm im Brecher-Derby? Nix! TSG Stürmer Oskar Heldt schraubte sich in Minute 6 in die Lüfte und verzieht einen Kopfball nur haarscharf. Auf der Gegenseite kommt der FCA nach 15 Minuten zur ersten nennenswerten Szene als ein Schuss das Gehäuse von Florian Münkel um wenige Meter verfehlt. Martin Rudloff vergisst in Minute 16 Mal soeben, dass er einen Spann besitzt und zirkelt das runde Leder mit der Innenseite gute 8 Meter 75 am Tor vorbei. Nimm doch den Spann Kerl!

So langsam begann das Spiel ein wenig Fahrt aufzunehmen und auch bei den Zuschauern stieg die Anspannung. Unterm Strich blieb es jedoch ein recht ruhiges Derby auf und neben dem Spiel, was wir durchaus vorwegnehmen können. Der noch junge Stürmer Jonas Schröder hätte in Minute 20 gut und gerne den Führungstreffer für die Gäste erzielen können scheiterte jedoch mangels Präzision. Diese fehlte auch Pascal Schmitt, der einen Freistoß aus dem Halbfeld an Freund und Feind vorbei in Niggemanns Arme schoss.

Für den ersten großen Aufreger des Spiels sorgten die Gäste in Form von Patrick Schwarz, der einen Kopfball an den Pfosten setzte. Wer genau hinschaute konnte erkennen, dass Florian Münkel seine volle Körperlänge samt ausgestreckter Arme einsetzte und die Pille mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenkte. Sensationell! Den ein oder anderen Zentimeter mehr hätte er gerne in Minute 36 haben dürfen, als die Alemannen einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen bekamen. Der in dieser Saison aufblühende Quentin Wagner, erwischte einen Spieler in Schwarz-Weiß am Bein und das übel nahm seinen Lauf. Patrick Schwarz nahm sich der Sache an und setzte den Ball an den rechten Pfosten, erneut war es Münkel, der die Fingerspitzen am Ball hatte. Aufgrund dessen durfte Schwarz zum Nachschuss ausholen und stellte die Weichen für die Alemannen. Die Antwort der TSG sollte jedoch schnell Folgen: Ein flott vorgetragener Spielzug beginnend über den flinken Paul Schneider findet Jonas Kremer auf der rechten Außenbahn. Dieser, beflügelt durch die starken Auftritte in den ersten Spielen, bringt den Ball flach in die Mitte, wo Oskar Heldt Niggemann überhaupt keine Chance lässt und den Ball ohne lange zu fackeln im oberen rechten Knick unterbringt. Schöner Fußball!

Der Halbzeitpfiff war noch nicht da, da wird Pascal Schmitt beim Abschluss aus 16 Metern von den Beinen geholt und nimmt sich der Sache selbst an. Sein Freistoß streift die Platte des äußersten Mauerglieds und findet nicht den Weg ins Tor. Damit ging es in die Halbzeit. Während sich der ein oder andere ein kühles Blondes genehmigte, schien Alexander Schraut die richtigen Worte gefunden zu haben. Gleichzeitig präsentierten die Oberbrecher Auswechselspieler ihre nicht vorhandenen Jonglierkünste auf dem Platz und boten eine schwache Halbzeitshow. Deutlich sehenswerter startete dafür Halbzeit 2 die pünktlich nach 15 Minuten Pause beginnen durfte.

Der dribbelstarke Mohammed Amin al Mohammad, besser bekannt unter dem Spitznamen „Hamudi“ scheiterte zwei Minuten nach Wiederanpfiff gleich doppelt an der vielbeinigen FCA Abwehr. Kurz später findet eine Hereingabe von Jonas Kremer lediglich Niggemann, der sich die Murmel mit einer Hand aus der Luft pflückte. In Minute 49 wurde es dann kurios. Eine Schmitt-Ecke findet den Kopf eines Niederbrechers, der den Ball auf das lange 5er Eck verlängert. Gleichzeitig kommt in der Mitte Jonas Kremer samt Gegenspieler zu Fall. Während dieser sich noch am Orientieren ist, bringt al Mohammad die verlängerte Ecke per Kopfball zurück in den 5er, von wo aus Jonas Kremer im Liegen zum Torschützen wird. Wem diese Beschreibung nicht reicht, kann sich wie immer im Video ein eigenes Bild der Situation machen.

So allmählich merkte man aufbrodelnde Stimmung auf und um den Platz. Nach jedem Kontakt wurde es kurz laut, Schiri Rauschenberg wartete jedoch jede Situation ab und beobachtete genau, ob womöglich ein Vorteil entstehen könnte. Fabelhaft! Die Mannen in Gelb und Schwarz drängten den FCA nun kontinuierlich Stück für Stück in die eigenen Hälfte und drückten auf das 3:1. Eine Schmitt Ecke kann in Minute 62 vom kleinsten Mann auf dem Platz El Maknasy Mestapha geklärt werden, ehe Tobias Kremer eine Minute später seine feinen Skills im Mittelfeld zur Schau stellt. Das wäre vielleicht was für die nächste Halbzeitshow! Eine schöne Kombination über die rechte Seite wird von Pascal Schmitt auf den Parkplatz befördert und erzeugt dort einen dumpfen Schlag. Autodach…

120 Sekunden später wird es wuchtig. Erneut ist es Jonas Kremer, der zum x-ten Mal die rechte Seite aufwirbelt. Seine Flanke findet den völlig blank stehenden Al Mohammad, dessen Schusskünste doch eigentlich bekannt sein sollten. Aus der Luft fackelt er den DERBYSTAR, den Kevin Kremer kurz zuvor noch aus einem Gebüsch fischen musste, mit seinem rechten Fuß in die Maschen. Auf der einen Seite sinken die Köpfe fast bis zum Boden, auf der anderen Seite tosender Jubel! Doch es ging munter weiter. Florian Münkel bewies eine viertel Stunde vor Schlusspfiff, dass er keinesfalls abgeschaltet hatte und krallte sich einen Ball sicher aus der Luft. Quasi im Gegenzug machte die TSG den Deckel auf die Partie. Wer wenn nicht Jonas Kremer marschiert über die rechte Seite und findet Pascal Schmitt in der Mitte. Den Kopf kurz gehoben visiert Schmitt den heraneilenden Oskar Heldt an, chipt den Ball über die FCA-Abwehr, von wo aus Heldt die Kugel aus 16 Metern im unteren Toreck platziert. 4:1! Die Heimmannschaft war drauf und dran weiter auf die Tube zu drücken. Der neu ins Spiel gekommene Vincent Metternich präsentierte direkt seine 1,90 und sorgte für noch mehr Lufthoheit im Mittelfeld. Bei einer folgenden Ecke hat Tobias Kremer den 5. Streich auf dem Kopf, scheitert jedoch an Niggemann.

Vielleicht konzentrierte sich die TSG nun zu sehr aufs Angreifen und kassierte deswegen in Minute 81 den prompten Anschlusstreffer durch Alemannen-Kapitän Pascal Litzinger. Völlig blank taucht dieser vor dem herauseilenden Florian Münkel auf, der sich nicht so groß machen kann, wie Litzinger lupft. 4:2. Doch ein letztes Aufbäumen der Gäste sollte nicht folgen. Stattdessen gelingt es Pascal Schmitt beinahe zum Torschützen zu werden. Aus 20 Metern nimmt er mit seinem schwachen rechten Schlappen Maß und haut den Ball in Richtung Toreck. Ein Oberschenkel verhinderte den Einschlag. Kurz vor Abpfiff machte Oskar Heldt seinem Namen alle Ehre als er nach einem langen Ball und gescheitertem Rettungsversuch von Niggemann frei vor dem Gästetor auftaucht und lässig zu seinem dritten Streich einschiebt. Derbyheld(t)! Gelungener Derbyeinstand wäre hier wohl untertrieben. Während Schiedsrichter Rauschenberg die letzten Minuten auf der Uhr verstreichen lässt erklingt auf der Tribüne im Chor „Heja TSG“, womit aus Sicht der Oberbrecher ein erfolgreiches und besonders schönes Derby sein Ende nimmt.

TSG Oberbrechen: Münkel – Schneider – Wagner – Schraut – Rudloff – Brössel – J. Kremer – T. Kremer – Heldt – Schmitt – Al Mohammad (K. Kremer – Metternich – C. Schraut – S. al Mohammad – Eufinger – Lanzel)

FCA Niederbrechen: Niggemann – Flügel – Mestapha – Frei – Youssef – Schermuly – Schröder – Bretz – Schwarz – Litzinger – Königstein (Eichwald – Roth – Zenz – Flögel – Kasteleiner)

Tore: 0:1 Patrick Schwarz (37.); 1:1 Oskar Johannes Heldt (41.); 2:1 Jonas Kremer (51.); 3:1 Mohammed Amin al Mohammad (69.); 4:1 Oskar Johannes Heldt (77.); 4:2 Pascal Litzinger (80.); 5:2 Oskar Johannes Heldt (89.)

Schiedsrichter: Benjamin Rauschenberg

Zuschauer: 240