Später Doppelschlag sorgt für Heimsieg gegen Waldernbach

TSG Oberbrechen – TuS Waldernbach 3:2  (1:2)

Donnerstagabend, Flutlichtspiel und der TuS Waldernbach zu Gast. Die Ausgangslage? Eigentlich eine eindeutige Sache für viele. Beide Teams trennen vor diesem Spiel 13 Punkte, dass das im Fußball nicht immer was zu heißen hat zeigte sich vor allem in Halbzeit eins.

Trainer Schraut musste heute auf seinen Routinier Martin Rudloff, mit zarten 27 Jahren der Älteste im Kader, verzichten, dafür rückte Steve Hönscher zurück in die Startelf. Leon Brössel, sonst in der Zentrale unterwegs, rückte auf die LV. Die TSG begann gut, machte früh Druck und drängte das Spielgeschehen früh in die Waldernbacher Hälfte. In der 9. Minute macht Oskar Heldt beinahe dort weiter, wo er am Sonntag aufhörte, scheiterte jedoch nach einem Schmitt-Freistoß an seiner eigenen Präzision und setzt die Murmel Zentimeter neben den Pfosten.  Wenige Minuten später taucht der flinke Außenbahnspieler al Mohammad im 16er auf, scheitert jedoch an Schlussmann Beck. Pascal Schmitt packt im Anschluss das linke Hämmerchen aus, sein Abschluss aber viel zu locker.

Auf der Gegenseite präsentieren sich die Waldernbacher eiskalt. Ein Standard, getreten von Wilhelm Scharf findet die Platte von Adrian Jukovic, der aus kurzer Distanz ins Tor verlängert. Die Gästeführung kam nach dieser Anfangsphase etwas überraschend, wenn man die Chancen allerdings nicht macht, darf man sich erstmal nicht beschweren. Die Männer in Gelb-Schwarz ließen sich jedoch nicht beirren. In den letzten Wochen lernte man mit Rückständen umzugehen und vor allem mit den Nerven der treuen TSG-Anhänger zu spielen. So auch in diesem Spiel. Quasi im direkten Gegenzug wird Jonas Kremer, nachdem er sich über die rechte Außenbahn in den 16er durchtankte, zu Fall gebracht, der Pfiff bleibt jedoch zurecht aus, das war zu wenig. Der zurück in die Form gefundene Schmitt zieht Mitte der ersten Hälfte einfach mal ab und trifft den Fuß von „Osi“ Heldt. Beck war schon auf dem Weg ins lange Eck, der Ball dreht jedoch ins kurze ab und verfehlt das Tor haarscharf. Böse Zungen behaupten, diese Aktion wäre nicht genau so geplant gewesen. Schlussmann Beck, der eben noch in die falsche Richtung verladen wurde bewies nur 120 Sekunden später sein ganzes Können als er einen satten Schuss von Wirbelwind Hamudi sensationell zur Ecke lenkt. Der Ausgleich schien zu diesem Zeitpunkt überflüssig, sollte jedoch erst in Minute 35 fallen. Nach einer Flanke von Jonas Kremer, der zusammen mit Paul Schneider die rechte Außenbahn hoch und runter ackerte, kommt ein Waldernbacher Spieler mit der Hand an den Ball, sodass Pascal Schmitt zum fälligen Strafstoß antreten darf. Wuchtig verwandelt unser Standardspezialist ins von ihm aus rechte Eck und erzielt den umjubelten Ausgleich.

Fünf Minuten vor der Halbzeit wurde es dann hektisch. Im Mittelpunkt der Unparteiische. Nach einem Pfostenkracher der Waldernbacher aus ca. 25 Metern kommt es im linken Halbfeld zu einem Zweikampf. Schiedsrichter Kufert spricht den Gästen zurecht einen Freistoß zu, stellt auf Wunsch die Mauer und verweist den Schützen Scharf, dass er warten müsse, bis er das Spielgeschehen wieder freigibt. Mit dem Gedanken schon einen Schritt weiter entscheidet sich dieser den Ball in die Mitte zu bringen, ohne auf den Pfiff des Schiris zu warten. Die in unseren Augen durchaus sehr harte Konsequenz folgte prompt. Scharf musste den Platz per Ampelkarte verlassen und die Gäste die nächsten 50 Minuten zu zehnt weiterspielen. Die Männer in blau ließen sich von ihrem Frust jedoch nicht beirren und erzielten unmittelbar vor der Pause die erneute Führung und das praktisch mit ihrer dritten gefährlichen Szene im ganzen Spiel. Erneut war es ein Standard, der für die erneute Führung hinhalten musste. Eine Ecke von links landet auf der Rummel von Dmitri Wagner, der zum Halbzeitstand von 1:2 verwandelte.

Nach der Pause war den Waldernbachern schnell anzumerken, dass sie bereits ab Minute 45 das Ergebnis mit allen Mitteln über die Zeit bringen wollten. Das Spiel fokussierte sich komplett auf ein Tor und Keeper Beck durfte ab sofort keine Sekunde mehr unachtsam sein. Was bereits in den ersten 45 Minuten anfing setzte sich in den zweiten 45 fort. Der TSG gelang es einfach nicht die Kugel im Tor unterzubringen.

Hamudi al Mohammad lässt einige Fans in Minute 59 jubeln, die schienen jedoch von den neuen LED´s geblendet, der Ball landete nämlich im Abfang- und nicht im Tornetz. Minute 63 sorgte erneut für nervöses Zucken auf der Tribüne als die Pille im letzten Moment von der Linie geschlagen wird. Hamudi gab nicht auf, wurde jedoch von den Gästen erneut gebremst als ein weiterer seiner Volleys nur zu einem Eckball führt. Ähnlich handelte Oskar Heldt, der einen Ball aus der Luft nur über den Querbalken bugsieren kann.

Es entwickelte sich ein wahres Geduldsspiel, in dem der Ausgleich nur eine Frage der Zeit zu sein schien. Einige Zuschauer hatten jedoch die Hoffnung aufgegeben uns sahen nur noch ein riesiges Brett vorm Tor stehen. Als in Minute 72 zum wiederholten Male ein Ball auf der Linie geklärt wurde und der eingewechselte Kevin Kremer sechs Minuten später mit seinem feinen Außenrist scheiterte schien die Zeit langsam aber sicher etwas knapp zu werden. Nicht jedoch für Jonas Kremer!

Nach einem schönen öffnenden Ball von Schmitt, zieht Hamudi al Mohammad das Runde direkt mit Ballannahme in Richtung Box. Seine Hereingabe rutscht punktgenau in den Raum, der für die mit dem Rücken zum Tor stehenden Verteidiger, aber auch für Beck, unerreichbar scheint und findet den Schlappen von Jonas Kremer, der mit Heldt gleichzieht und sein 5. Saisontor erzielt. Voller Adrenalin wird keine Energie für einen großartigen Jubel verschwendet und der Ball aus dem Netz geholt, was sich gerade einmal zwei Minuten später in Zählbares umrechnen lassen sollte.

Für den Spruch „Schmitts Freistöße kommen schlechter an als Socken zu Weihnachten“ aus dem Spielbericht des ersten Spieltags möchten wir uns nun entschuldigen. Vielleicht diente er aber auch als Antrieb für den immer breiter werdenden jungen Führungsspieler, dann nehmen wir die Entschuldigung zurück. Selbstbewusst legt er sich in der Nähe der Eckfahne den Ball zurecht, von der rechten Seite eine dankbare Position für einen Linksfuß. Maß genommen, 1…2 große Schritte Anlauf, Schuss und drin ist der Ball! Undankbar für Beck, denn der Ball wurde von einem seiner eigenen Spieler noch unhaltbar abgefälscht, den TSG Spielern sollte es egal sein. Diese wollten nun mit noch sechs Restminuten auf der Uhr, den Deckel drauf machen. Den Gästen fehlte nun die Zeit, die vorher noch fleißig von der Uhr genommen wurde. Leon Brössel hätte sich beinahe für eine gute Partie als Rudloff-Vertreter auf links belohnt, scheitert jedoch aus 12 Metern, Tobias Kremer köpft einen Ball mit dem Abpfiff über den Querbalken. Mehr sollte nicht mehr passieren, sodass die TSG nach einer wahren Zitterpartie am Ende doch noch als Sieger dasteht, während die Gäste aus Waldernbach ohne Punkte die Heimreise antraten und sich vor allem an einer Entscheidung aus der 40. Minute aufhingen.

TSG Oberbrechen: Münkel – Schneider – Wagner – Schraut – Brössel – Heldt – J. Kremer – T. Kremer – Hönscher – Schmitt – Al Mohammad (Lanzel – L. Schneider – C. Schraut – K. Kremer)

TuS Waldernbach: Beck – Hermann – Heep – Berger – Halle – Scharf – Schneidmüller – Jukovic – Dempewolf-Reichling – Wagner – Masan (J. Heep – Frink – Seitz – Granja)

Tore: 0:1 Adrian Jukovic (19.); 1:1 Pascal Schmitt (35.); 1:2 Dmitri Wagner (44.); 2:2 Jonas Kremer (82.); 3:2 Pascal Schmitt (84.)

Schiedsrichter: Jakob Kufert

Zuschauer: 100